Montag, 16. März 2015

Die Leipziger Buchmesse 2015 ... wenn das Chaos auf Reisen geht...

Da die Henny mir so lieb mit dem Blog hier geholfen hat und als dank einen Bericht über die Buchmesse haben wollte, fand ich als erste Begrüßung hier angemessen ein wenig über meinen leicht chaotischen Samstag zu zu erzählen!

Buchmesse. Mh. Alle Buchfreunde reden irgendwie drüber. Fährst Du hin? Nö, bisher nicht. Doch dann die Frage an mich selber „wieso eigentlich nicht? Wolltest das doch immer mal machen.“ Besonders als dann auch noch eine meiner Lieblings Fantasy Autorinnen eine Lesung ankündigte. Ein kurzer Blick auf den Dienstplan sagte mir, dass ich Samstag frei haben würde. Wahrscheinlich. Nun gut, kann man ja mal spontan schauen. Wie meistens erzählte ich diese Überlegung meiner Schwester. Die war gleich begeistert und wollte mit. Aus organisatorischen Gründen würde es dann zwar nicht mehr mit der Lesung klappen, aber egal. Dann doch lieber zu zweit die Reise nach leipzig und keine Lesung. Also hielten wir das mal spontan locker für den Samstag fest, auch nachdem wir feststellten, dass keiner aus dem Freundeskreis als unsere „Aufpasser“ mitkommen konnten ... manchmal etwas gefährlich, wenn wir Sisters da alleine los ziehen und es um eine unsere Süchte, wie Gitarren oder eben Bücher geht...

So kam der Freitag Abend, die letzten (Zeit) Pläne wurden geschmiedet. Abfahrt gegen 11, dann hätten wir vorher alles erldigt. Prima. Aber wie immer kam alles anders als geplant – eine der drei Hündinnen meiner Schwester wurde die Nacht krank und so hieß es wenn fahren, dann alleine fahren. Nach etwas hin und her überlegen lies ich mich zu „alleine fahren“ hinreißen. Dann könnte ich zumindest auch die Leserunde mitnehemen. Na hauptsache, da sind noch Plätze frei. Schnell den rechner angeschmissen, von link zu link geklickt, in der Buchhandlung angerufen und noch nach bestätigung der Uhrzeit („Ja, ist um 20 Uhr!“) eine Reservierung getätigt. Dann noch vorm Rechner wieder ausschalten den Geistesblitz gehabt „Mhhh, wenn du schon auf touren fährst, kannste ja mal gucken, ob es da was leckeres zu essen ohne fiese kleine Glutentiere für dich gibt.“ Und tatsächlich ... sofort sprang mit eine Internetseite ins Auge – VEGANE GLUTENFREIE CUPCAKES ... waaaasss? Wie cool ist das denn? Da freut sich das Veganerherz. Hach. Leipzig, ich mag dich. Adresse mit auf den Zettel zur denen der Messe und der Buchhandlung geschrieben, rechner zu und so langsam mal fertig machen.

Die fahrt ging zügig (unbegrenzte Autobahn. Yes!) und ich war so früh da, dass der Gelegenheit mich mit Cupcakes einzudecken, die ich tatsächlich mal essen durfte, nicht widerstehen konnte. Kurz geguckt, wie weit der Laden vom Messegelände weg ist. Navi sagte 10 Minuten. Perfekt. So langsam war mir das alles schon leicht unheimlich. Moment, Moment, Moment....! Irgendwas lief hier falsch. Es lief gut. Zu gut. Bis auf die Tatsache, dass meine Schwester leider nicht mit konnte, hatte alles reibungslos geklappt. Mh. Das war mir nicht ganz koscher....! Kaum hatte ich den Gedanken zu ende gedacht leuchteten auch schon die roten Bremslichter meines Vordermannes penetrant auf, gefolgt von dem Warnblinker, der sich wie ein wenig über mich lustig zu machen schien ... „hahahahha, von wegen es läuft glatt....!“

Kürzen wir das ab – ca 1 Stunde, etwa 3 Straßensperrungen, 2 Staus wegen Unfällen, diverse Flüchen meinerseits (die ätzende Ampelschaltung, andere Fahrer und zur Krönung den dauerhaft geschlossenen Cupcakeladen betreffend) fuhr ich – ohne Cupcakes – zurück in Richtung Messe. Zwar leicht angepisst, aber mir mit „Naja, die Cupcakes wären ja nur netter Nebeneffekt gewesen!“ Gedanken die gute Laune behalten.

So fuhr ich recht euphorisch auf den Parkplatz und ging in Richtung Messehallen. Ich war echt gespannt was mich erwarten würde. Messe kannte ich bisher nur aus den früheren Reiter Tagen. Da war die Pferd & Jagd in Hannover natürlich immer pflicht gewesen. Ob man hier auch was kaufen konnte? Ich sah mich schon mit einem riesen Berg an Büchern abschleppen. Besonders, weil mit viele Menschen mit prall gefülten Beuteln entgegen kamen. Oh ja, anscheinend konnte man hier was kaufen. Na und wenn es schon keine Cupcakes geben sollte, dann eben was zu lesen....! Ja das wäre doch ein guter Aus .... eeehhh Moment ... stand da ein „Joker“ vor der Tür? Hast Du Hallus? Wo ist Batman? Nunja, vielleicht gehört er hier irgendwie zu ... zu keine Ahnung wem. Vielleicht gibt es hier ja auch Program. Interaktive Lesungen. Oder was weiß ich. Ja, das wird es sein. Dachte ich....

Ich hatte mich mental auf langes anstehen an den kassen eingestellt, war dann aber erstaunt, dass dort nur 4 vor mir waren. Na das würde ja fix gehen. Prima. Mittlerweile war es halb 3. da ich mich vorher kaum mit der Messe beschäftigt hatte (war ja so ne spontane Sache gewesen). Von Nine wusste ich, dass es ein lovelybooks treffen geben würde. Da ich aber weder wusste wo, wann, wie etc wollte ich erstmal so schauen. „Achso, ab 3? Ja ne, dann warten wir!“ hörte ich von den Leuten 3 vor mir an der Kasse. Zuerst beschloss ich, dass es mir egal war, worauf die beiden warten wollten. Nur als dann die Kassiererin meinte, dass sie doch dann den nächsten bitte ran lassen sollten und als antwort kam „Nee, dann stehen wir ja wieder hier an!“ hatte die Diskussion dann doch meine volle Aufmerksamkeit. Nach kurzem hin und her bestand die Frau in dem Kassenhäuschen aber darauf, dass 30 Minuten am Schalter stehen um auf den vergünstigten Eintritt zu warten, keine Option sei. Muffelig stiefelten die beiden ein paar Schritte von dannen. Nur damit der nächste in der Schlange fragen konnte „Ab wann gilt die günstige Karte? Ab 3? Ne, dann warten wir noch. Ach, hier direkt am Schalter geht nicht? Mh!“ ruhig bleiben ... ganz ruhig bleiben. Nach einer weiteren halb 3 / 3 diskussion und einem, der dann wirklich eine Karte kaufte war ich dann auch mal dran. Ticket gekauft und endlich rein.

Nachdem ich die Hürde des tückischen Drehkreuzes geschafft hatte (ich hasse diese Dinger, spätestens seitdem ich einmal volle Kanne gegen eins gerannt bin, was nicht aufging, obwohl es grün leuchtete und auch standesgemäß gepiept hatte), konnte ich endlich durchatmen. So. Du bist auf der Buchmesse. Jipiihh. Na dann schauen wir doch mal, was dich hier erwartet.

Zuerst mal ziemlich viele Menschen. Eigentlich gar nicht meim Ding, aber war zu erwarten gewesen. Nachdem ich mich an den Essenständen vorbei gedrängelt hatte, sah ich auch gleich einen Übersichtsplan. Es gab 5 Hallen, die auf 2 Seiten verteilt waren. Halle 1,3&5 links, Halle 2 und 4 rechts. Halle 1 war anscheinend eine reine Manga/Comic Halle (so langsam hatte ich die Vermutung, dass da auch die Begründung für die ganzen Verkleidungen der Leute lag. Denn der Joker war kein Einzelfall gewesen. Mittlerweile hatte ich schon diverse Pokemons, Prinzessinen, Krieger, Wölfe, etc erblickt. Sogar Captain America und Michael Jackson fehlten nicht). Da ich mit Mangas so gar nichts am Hut habe, blieben also 4 Hallen. 4 Hallen. Und wie es aussah voller Bücher. Hach, was eine Freude. Da ich jetzt in Halle 5 stand, entschloss ich mich mit dieser auch anzufangen. Ich setzte auf alt bewehrtes und ging einfach die einzelnen Reihen systematisch durch (auf der Pferd und Jagd hatte das immer gut geklappt). Während ich staunend durch die Reihen tigerte (und mich immer noch ein wenig über die Verkleidungen wunderte, und meinen schon neugierig fragenden Freundinnen über whatts App schrieb, dass es hier ein wenig Comic-Con flair ist) stellte ich das nächste mir bisher nicht so bewusste fest. Natürlich waren die Stände von den Verlagen. Klar, das hatte ich so auch erwartet ... aber ich hatte halt nicht so direkt dadurch im Kopf gehabt, dass dem entsprechend die Bücher auch nach „Verlagen sortiert“ waren. Eigentlich völlig klar und logisch, für mich aber einfach ungewohnt. Ich achte sonst beim Bücher stöbern oder kaufen nie auf den Verlag. In den Buchhandlungen schaue ich sonst die Einzelnen mich interessierenden Genres durch und nehme das in die Hand was mich anspricht. Jetzt stand ich oft vor den Ständen „eeehhh, lohnt es sich hier genauer zu gucken? Oh das Buch, sieht interessant aus. Mhh, ne absolut nicht mein Genre. Gut, dann nicht.“ Hat auch mal was, war aber wie gesagt etwas ungewohnt.
So kämpfte ich mich durch die einzelnen Hallen. Trotz einigen Startschwierigkeiten fand ich mich dann immer mehr zurecht und es war einfach toll von so vielen Büchern und auch Leseverrückten umgeben zu sein. Zwischendurch versuchte ich noch irgendwie raus zu finden, wo das lovelybooks treffen war, aber gab es dann auf. Mein Handy hatte zwar ganz guten Empfang, aber irgendwie hatte ich dann das Topic auf der LB Seite nicht so schnell gefunden. Und außerdem wollte ich ja auch eh was von der Messe sehen. Egal. Nächstes Jahr dann eben treffen.
Zu meiner Freude traf ich mich dann aber noch mit Nine und ihrem Freund Felix und wir verbrachten die restliche Zeit noch zusammen auf der Messe. Schlenderten noch ein wenig von Stand zu Stand, quatschten und ergatterten beide noch ein signiertes Buch von Fitzek (das Kind ... ich freue mich schon es gemeinsam zu lesen). Nine sprach auch ein Machtwort, da ich ein wenig am Überlegen war, ob ich tatsächlich noch zu der Lesung fahren sollte. Aber meine Argumente wie „Wieder in die Stadt gurken ... will irgendwann auch nochmal was essen ... ist ja erst um 20 Uhr und die Messe schliesst um 6“ etc setzte sie mit einem einizgen „Klar fährst du da noch hin, du ärgerst dich sonst später!“ außer kraft. Wie recht sie doch hat. Entweder bin ich so durchschaubar, oder sie kennt das Problem einfach J
Um kurz nach 17 Uhr verabschiedeten wir uns dann. Zurück am Auto versuchte ich nochmal mein Gück, ob wenigstens was glutenfreies wo in der Umgebung zu finden war. Und was sprang mich sofort bei der Suche an? Vegane und Glutenfreie Cupcakes. Diesmal ein andere Laden. Etwas mutlos schaute ich wo der denn nun sein sollte (jaja, den gibt es doch eh sicher wieder doch nicht). Aber als das Ergebnis sagte „6 Minuten von der Buchhandlung wo die Lesung ist entfernt!“ war klar, dass es einen weiteren Versuch wert war. Diesmal kam ich auch schneller ans Ziel, fand sofort das richtige (sogar sehr günstige) Parkhaus und auch den Weg zu dem besagten Cupcake Laden. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Da waren tatsächlich welche in der Auslage, an denen das Schild vegan,glutenfrei pappte. Unfassbar. Sowas ist für mich wirklich eine absolute Seltenheit. Den passenden Kaffee mit Soyamilch gab es auch noch ... so konnte man die fast 2 Stunden bis zur Lesung überbrücken.
Happy stiefelte ich zurück in Richtung Buchhandlung. Die befand sich direkt im Bahnhofsgebäude. Da ich ja noch massig zeit hatte, schlenderte ich rum und entdeckte schon einen Bücherstand draußen. Ich beschloss das neue Buch von Aileen P. Roberts mitzunehmen (wegen der ich überhaupt zu der Lesung wollte). Konnte ich ja jetzt gleich kaufen. Müsste ich nachher nicht anstehen. Beim Bezahlen fragte ich nach, wo denn die Lesung nachher um 20 Uhr wäre. Eine Etage höher in der Buchhandlung. Prima. Ich entschied dort schon mal hinzugehen. Mit Bücher schauen die Zeit vertreiben ging immer. Amüsiert stellte ich fest, dass es mir doch besser gefiel, wenn die Bücher nach Genres und nicht nach Verlag sortiert sind, musste aber auch feststellen, dass ich jetzt mehr drauf achtete, in welchem Verlag sie erschienen sind. Gegen 19.15 Uhr entschied ich, dass ich ja schon fragen könnte, wo die Lesung direkt sei und mir einen Platz suchen könnte. Als ich allerdings de Typen an der Kasse fragte, kriegte der nur große Augen „ja ... eeehhh, da ist was schief gelaufen. Das ist, also ....“ Verlegenes Kratzen „gehen sie mal gleich hoch, die läuft schon lange.“ „Was??“ „Ja, eh, fragen sie mal da oben den Kollegen.“ Tat ich. Ähnliches Rumgestammel, gefolgt von einem „kommen sie mal mit.“ Worauf er zu einer Tür vorging und dort eine andere Kollegin abfing. Die behauptete felsenfest, dass es überall um 18 Uhr ausgeschrieben gewesen sei, worauf der Kollege noch meinte, dass sie das ruhig zugeben können, dass einige da was verbockt haben. Ich seufzte und meinte nur genervt „Ist doch jetzt eh egal, kann ich da noch rein oder nicht?“ konnte ich. Tja, so hab ich immerhin noch ca 30 Minuten von der Fragestunde mitbekommen. Schade. Wäre ein richtig interessanter Fantasyabend gewesen. Neben der schon erwähnten Aileen P. Roberts hatten auch Bernhard Hennen, die Geschwister T.S. Orgel und Michael M. Thurner aus ihren neuen Büchern vorgetragen. Tja, man kann eben nicht alles haben. Und immerhin wurde mein 2ter Teil der Weltenmagie Reihe „Das vergessene reich“ noch signiert.


Und so machte ich mich wieder auf den Heimweg. Es war alles in allem ein schöner, interessanter tag gewesen. Ich hatte 2 signierte Bücher, ne Menge gesehen, viel Spaß, viel (über mich) gelacht, nette Leute getroffen und weiß nun, worauf ich mich nächstes Jahr einlasse und wie ich mich besser vorbereiten kann. Und nicht zu vergessen – meine Cupcakes. Yummi!!! 

4 Kommentare:

  1. Oh ich bin ja so neidisch!! Ich hab mir aber schon die Frankfurter Buchmesse, gross in den Kalender geschrieben. Ist halt auch deutlich näher für mich als Leipzig.. :D Aber das mit der Lesung ist echt blöd, ich hasse sowas, ist mir mal mit ner Pflichtvorlesung in der Uni passiert. Aber das war ich zu früh da, nicht zu spät.
    Es freut mich echt für dich, dass du noch die Cupcakes bekommen hast! Ja, diese Anime/Manga-Freaks laufen hier auch oft rum. Mit Düsseldorf als Japan-Hochburg quasi nebenan, laufen ständig irgendwelche verkleideten Menschen hier durch die Gegend. :D
    Liebe Grüsse
    Henny

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    1. Ich werde versuchen diesen Sonntag mal meinen Herbst Urlaub zu planen ... wenn ich nicht in New York bin, kann es sein, dass ich zur Messe fahre nach Frankfurt :-)

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    2. PAH! New York? Wer will denn da hin wenn Buchmesse ist?! :P Kannst du nicht so buchen, dass du beides mitnimmst? (New York ist toll aber die Buchmesse zu verpassen... :/)

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    3. mal sehen am Sonntag treffen wir uns zum planen :-)

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