Da die
Henny mir so lieb mit dem Blog hier geholfen hat und
als dank einen Bericht über die Buchmesse haben wollte, fand ich als erste Begrüßung
hier angemessen ein wenig über meinen leicht chaotischen Samstag zu zu
erzählen!
Buchmesse. Mh. Alle Buchfreunde reden irgendwie drüber.
Fährst Du hin? Nö, bisher nicht. Doch dann die Frage an mich selber „wieso
eigentlich nicht? Wolltest das doch immer mal machen.“ Besonders als dann auch
noch eine meiner Lieblings Fantasy Autorinnen eine Lesung ankündigte. Ein
kurzer Blick auf den Dienstplan sagte mir, dass ich Samstag frei haben würde.
Wahrscheinlich. Nun gut, kann man ja mal spontan schauen. Wie meistens erzählte
ich diese Überlegung meiner Schwester. Die war gleich begeistert und wollte
mit. Aus organisatorischen Gründen würde es dann zwar nicht mehr mit der Lesung
klappen, aber egal. Dann doch lieber zu zweit die Reise nach leipzig und keine
Lesung. Also hielten wir das mal spontan locker für den Samstag fest, auch
nachdem wir feststellten, dass keiner aus dem Freundeskreis als unsere
„Aufpasser“ mitkommen konnten ... manchmal etwas gefährlich, wenn wir Sisters
da alleine los ziehen und es um eine unsere Süchte, wie Gitarren oder eben
Bücher geht...
So kam der Freitag Abend, die letzten (Zeit) Pläne wurden
geschmiedet. Abfahrt gegen 11, dann hätten wir vorher alles erldigt. Prima.
Aber wie immer kam alles anders als geplant – eine der drei Hündinnen meiner
Schwester wurde die Nacht krank und so hieß es wenn fahren, dann alleine
fahren. Nach etwas hin und her überlegen lies ich mich zu „alleine fahren“
hinreißen. Dann könnte ich zumindest auch die Leserunde mitnehemen. Na
hauptsache, da sind noch Plätze frei. Schnell den rechner angeschmissen, von
link zu link geklickt, in der Buchhandlung angerufen und noch nach bestätigung
der Uhrzeit („Ja, ist um 20 Uhr!“) eine Reservierung getätigt. Dann noch vorm
Rechner wieder ausschalten den Geistesblitz gehabt „Mhhh, wenn du schon auf touren
fährst, kannste ja mal gucken, ob es da was leckeres zu essen ohne fiese kleine
Glutentiere für dich gibt.“ Und tatsächlich ... sofort sprang mit eine
Internetseite ins Auge – VEGANE GLUTENFREIE CUPCAKES ... waaaasss? Wie cool ist
das denn? Da freut sich das Veganerherz. Hach. Leipzig, ich mag dich. Adresse
mit auf den Zettel zur denen der Messe und der Buchhandlung geschrieben,
rechner zu und so langsam mal fertig machen.
Die fahrt ging zügig (unbegrenzte Autobahn. Yes!) und ich
war so früh da, dass der Gelegenheit mich mit Cupcakes einzudecken, die ich
tatsächlich mal essen durfte, nicht widerstehen konnte. Kurz geguckt, wie weit
der Laden vom Messegelände weg ist. Navi sagte 10 Minuten. Perfekt. So langsam
war mir das alles schon leicht unheimlich. Moment, Moment, Moment....!
Irgendwas lief hier falsch. Es lief gut. Zu gut. Bis auf die Tatsache, dass
meine Schwester leider nicht mit konnte, hatte alles reibungslos geklappt. Mh.
Das war mir nicht ganz koscher....! Kaum hatte ich den Gedanken zu ende gedacht leuchteten
auch schon die roten Bremslichter meines Vordermannes penetrant auf, gefolgt
von dem Warnblinker, der sich wie ein wenig über mich lustig zu machen schien
... „hahahahha, von wegen es läuft glatt....!“
Kürzen wir das ab – ca 1 Stunde, etwa 3 Straßensperrungen,
2 Staus wegen Unfällen, diverse Flüchen meinerseits (die ätzende
Ampelschaltung, andere Fahrer und zur Krönung den dauerhaft geschlossenen
Cupcakeladen betreffend) fuhr ich – ohne Cupcakes – zurück in Richtung Messe.
Zwar leicht angepisst, aber mir mit „Naja, die Cupcakes wären ja nur netter
Nebeneffekt gewesen!“ Gedanken die gute Laune behalten.
So fuhr ich recht euphorisch auf den Parkplatz und ging in
Richtung Messehallen. Ich war echt gespannt was mich erwarten würde. Messe
kannte ich bisher nur aus den früheren Reiter Tagen. Da war die Pferd &
Jagd in Hannover natürlich immer pflicht gewesen. Ob man hier auch was kaufen
konnte? Ich sah mich schon mit einem riesen Berg an Büchern abschleppen.
Besonders, weil mit viele Menschen mit prall gefülten Beuteln entgegen kamen.
Oh ja, anscheinend konnte man hier was kaufen. Na und wenn es schon keine
Cupcakes geben sollte, dann eben was zu lesen....! Ja das wäre doch ein guter
Aus .... eeehhh Moment ... stand da ein „Joker“ vor der Tür? Hast Du Hallus? Wo
ist Batman? Nunja, vielleicht gehört er hier irgendwie zu ... zu keine Ahnung
wem. Vielleicht gibt es hier ja auch Program. Interaktive Lesungen. Oder was
weiß ich. Ja, das wird es sein. Dachte ich....
Ich hatte mich mental auf langes anstehen an den kassen
eingestellt, war dann aber erstaunt, dass dort nur 4 vor mir waren. Na das
würde ja fix gehen. Prima. Mittlerweile war es halb 3. da ich mich vorher kaum
mit der Messe beschäftigt hatte (war ja so ne spontane Sache gewesen). Von Nine
wusste ich, dass es ein lovelybooks treffen geben würde. Da ich aber weder
wusste wo, wann, wie etc wollte ich erstmal so schauen. „Achso, ab 3? Ja ne,
dann warten wir!“ hörte ich von den Leuten 3 vor mir an der Kasse. Zuerst
beschloss ich, dass es mir egal war, worauf die beiden warten wollten. Nur als
dann die Kassiererin meinte, dass sie doch dann den nächsten bitte ran lassen
sollten und als antwort kam „Nee, dann stehen wir ja wieder hier an!“ hatte die
Diskussion dann doch meine volle Aufmerksamkeit. Nach kurzem hin und her
bestand die Frau in dem Kassenhäuschen aber darauf, dass 30 Minuten am Schalter
stehen um auf den vergünstigten Eintritt zu warten, keine Option sei. Muffelig
stiefelten die beiden ein paar Schritte von dannen. Nur damit der nächste in
der Schlange fragen konnte „Ab wann gilt die günstige Karte? Ab 3? Ne, dann
warten wir noch. Ach, hier direkt am Schalter geht nicht? Mh!“ ruhig bleiben
... ganz ruhig bleiben. Nach einer weiteren halb 3 / 3 diskussion und einem,
der dann wirklich eine Karte kaufte war ich dann auch mal dran. Ticket gekauft
und endlich rein.
Nachdem ich die Hürde des tückischen Drehkreuzes geschafft
hatte (ich hasse diese Dinger, spätestens seitdem ich einmal volle Kanne gegen
eins gerannt bin, was nicht aufging, obwohl es grün leuchtete und auch
standesgemäß gepiept hatte), konnte ich endlich durchatmen. So. Du bist auf
der Buchmesse. Jipiihh. Na dann schauen wir doch mal, was dich hier erwartet.
Zuerst mal ziemlich viele Menschen. Eigentlich gar nicht
meim Ding, aber war zu erwarten gewesen. Nachdem ich mich an den Essenständen
vorbei gedrängelt hatte, sah ich auch gleich einen Übersichtsplan. Es gab 5
Hallen, die auf 2 Seiten verteilt waren. Halle 1,3&5 links, Halle 2 und 4
rechts. Halle 1 war anscheinend eine reine Manga/Comic Halle (so langsam hatte
ich die Vermutung, dass da auch die Begründung für die ganzen Verkleidungen der
Leute lag. Denn der Joker war kein Einzelfall gewesen. Mittlerweile hatte ich
schon diverse Pokemons, Prinzessinen, Krieger, Wölfe, etc erblickt. Sogar
Captain America und Michael Jackson fehlten nicht). Da ich mit Mangas so gar
nichts am Hut habe, blieben also 4 Hallen. 4 Hallen. Und wie es aussah voller
Bücher. Hach, was eine Freude. Da ich jetzt in Halle 5 stand, entschloss ich
mich mit dieser auch anzufangen. Ich setzte auf alt bewehrtes und ging einfach
die einzelnen Reihen systematisch durch (auf der Pferd und Jagd hatte das immer
gut geklappt). Während ich staunend durch die Reihen tigerte (und mich immer
noch ein wenig über die Verkleidungen wunderte, und meinen schon neugierig
fragenden Freundinnen über whatts App schrieb, dass es hier ein wenig Comic-Con
flair ist) stellte ich das nächste mir bisher nicht so bewusste fest. Natürlich
waren die Stände von den Verlagen. Klar, das hatte ich so auch erwartet ...
aber ich hatte halt nicht so direkt dadurch im Kopf gehabt, dass
dem entsprechend die Bücher auch nach „Verlagen sortiert“ waren. Eigentlich
völlig klar und logisch, für mich aber einfach ungewohnt. Ich achte sonst beim
Bücher stöbern oder kaufen nie auf den Verlag. In den Buchhandlungen schaue ich
sonst die Einzelnen mich interessierenden Genres durch und nehme das in die Hand
was mich anspricht. Jetzt stand ich oft vor den Ständen „eeehhh, lohnt es sich
hier genauer zu gucken? Oh das Buch, sieht interessant aus. Mhh, ne absolut
nicht mein Genre. Gut, dann nicht.“ Hat auch mal was, war aber wie gesagt etwas
ungewohnt.
So kämpfte ich mich durch die einzelnen Hallen. Trotz
einigen Startschwierigkeiten fand ich mich dann immer mehr zurecht und es war
einfach toll von so vielen Büchern und auch Leseverrückten umgeben zu sein.
Zwischendurch versuchte ich noch irgendwie raus zu finden, wo das lovelybooks
treffen war, aber gab es dann auf. Mein Handy hatte zwar ganz guten Empfang,
aber irgendwie hatte ich dann das Topic auf der LB Seite nicht so schnell
gefunden. Und außerdem wollte ich ja auch eh was von der Messe sehen. Egal.
Nächstes Jahr dann eben treffen.
Zu meiner Freude traf ich mich dann aber noch mit
Nine und
ihrem Freund Felix und wir verbrachten die restliche Zeit noch zusammen auf der
Messe. Schlenderten noch ein wenig von Stand zu Stand, quatschten und
ergatterten beide noch ein signiertes Buch von Fitzek (das Kind ... ich freue
mich schon es gemeinsam zu lesen). Nine sprach auch ein Machtwort, da ich ein
wenig am Überlegen war, ob ich tatsächlich noch zu der Lesung fahren sollte.
Aber meine Argumente wie „Wieder in die Stadt gurken ... will irgendwann auch
nochmal was essen ... ist ja erst um 20 Uhr und die Messe schliesst um 6“ etc
setzte sie mit einem einizgen „Klar fährst du da noch hin, du ärgerst dich
sonst später!“ außer kraft. Wie recht sie doch hat. Entweder bin ich so
durchschaubar, oder sie kennt das Problem einfach
J
Um kurz nach 17 Uhr verabschiedeten wir uns dann. Zurück am
Auto versuchte ich nochmal mein Gück, ob wenigstens was glutenfreies wo in der
Umgebung zu finden war. Und was sprang mich sofort bei der Suche an? Vegane und
Glutenfreie Cupcakes. Diesmal ein andere Laden. Etwas mutlos schaute ich wo der
denn nun sein sollte (jaja, den gibt es doch eh sicher wieder doch nicht). Aber
als das Ergebnis sagte „6 Minuten von der Buchhandlung wo die Lesung ist
entfernt!“ war klar, dass es einen weiteren Versuch wert war. Diesmal kam ich
auch schneller ans Ziel, fand sofort das richtige (sogar sehr günstige)
Parkhaus und auch den Weg zu dem besagten Cupcake Laden. Ich konnte mein Glück
kaum fassen. Da waren tatsächlich welche in der Auslage, an denen das Schild
vegan,glutenfrei pappte. Unfassbar. Sowas ist für mich wirklich eine absolute Seltenheit.
Den passenden Kaffee mit Soyamilch gab es auch noch ... so konnte man die fast
2 Stunden bis zur Lesung überbrücken.
Happy stiefelte ich zurück in Richtung Buchhandlung. Die
befand sich direkt im Bahnhofsgebäude. Da ich ja noch massig zeit hatte,
schlenderte ich rum und entdeckte schon einen Bücherstand draußen. Ich
beschloss das neue Buch von Aileen P. Roberts mitzunehmen (wegen der ich
überhaupt zu der Lesung wollte). Konnte ich ja jetzt gleich kaufen. Müsste
ich nachher nicht anstehen. Beim Bezahlen fragte ich nach, wo denn die Lesung
nachher um 20 Uhr wäre. Eine Etage höher in der Buchhandlung. Prima. Ich
entschied dort schon mal hinzugehen. Mit Bücher schauen die Zeit vertreiben ging
immer. Amüsiert stellte ich fest, dass es mir doch besser gefiel, wenn die
Bücher nach Genres und nicht nach Verlag sortiert sind, musste aber auch
feststellen, dass ich jetzt mehr drauf achtete, in welchem Verlag sie
erschienen sind. Gegen 19.15 Uhr entschied ich, dass ich ja schon fragen
könnte, wo die Lesung direkt sei und mir einen Platz suchen könnte. Als ich
allerdings de Typen an der Kasse fragte, kriegte der nur große Augen „ja ...
eeehhh, da ist was schief gelaufen. Das ist, also ....“ Verlegenes Kratzen
„gehen sie mal gleich hoch, die läuft schon lange.“ „Was??“ „Ja, eh, fragen sie
mal da oben den Kollegen.“ Tat ich. Ähnliches Rumgestammel, gefolgt von einem
„kommen sie mal mit.“ Worauf er zu einer Tür vorging und dort eine andere
Kollegin abfing. Die behauptete felsenfest, dass es überall um 18 Uhr ausgeschrieben
gewesen sei, worauf der Kollege noch meinte, dass sie das ruhig zugeben können,
dass einige da was verbockt haben. Ich seufzte und meinte nur genervt „Ist doch
jetzt eh egal, kann ich da noch rein oder nicht?“ konnte ich. Tja, so hab ich
immerhin noch ca 30 Minuten von der Fragestunde mitbekommen. Schade. Wäre ein
richtig interessanter Fantasyabend gewesen. Neben der schon erwähnten Aileen P.
Roberts hatten auch Bernhard Hennen, die Geschwister T.S. Orgel und Michael M.
Thurner aus ihren neuen Büchern vorgetragen. Tja, man kann eben nicht alles
haben. Und immerhin wurde mein 2ter Teil der Weltenmagie Reihe „Das vergessene
reich“ noch signiert.
Und so machte ich mich wieder auf den Heimweg. Es war alles
in allem ein schöner, interessanter tag gewesen. Ich hatte 2 signierte Bücher,
ne Menge gesehen, viel Spaß, viel (über mich) gelacht, nette Leute getroffen
und weiß nun, worauf ich mich nächstes Jahr einlasse und wie ich mich besser
vorbereiten kann. Und nicht zu vergessen – meine Cupcakes. Yummi!!!